Seit geraumer Zeit stehen auf dem Kundenparkplatz an der Großen Diesdorfer Straße 209, den sich Lidl, Fressnapf, ElbeFitness und co. teilen, Schilder, die darüber informieren, dass das Parken nur noch werktags zu bestimmten Zeiten und für eine begrenzte Dauer erlaubt sei. Nachts und an Wochenende gelte ein Parkverbot. Die Schilder lassen verlauten, dass bei „Besitzstörung“, also bei widerrechtlicher Benutzung ein Bußgeld fällig werde, sowie gegebenenfalls ein Abschleppen angeordnet wird. Der Parkplatz selbst gehört einer Kapitalgesellschaft[1], die Immobilienfonds verwaltet und ihren Hauptsitz in Hamburg hat. Das beauftragte Unternehmen HEICO Property Partners GmbH ist für die Durchsetzung des Parkverbots zuständig ist.
Als BewohnerInnen des Stadtteils sind wir von einem akuten Parkplatzmangel betroffen. Öffentliche, kostenfreie Parkplätze sind Mangelware und jeder mögliche Stellplatz wird privatisiert und gegen Gebühren vermietet, die nicht alle tragen können. Und selbst großflächige Bezahlparkplätze müssen neuen Bauprojekten weichen, wie aktuell die Fläche neben der Frauenklinik an der Gerhard-Hauptmann-Straße.
Die Abhängigkeit von unseren Autos und ihre Benutzung ist mit einer enormen Stressbelastung bei der Parkplatzsuche verbunden. Bei der Parkplatzfrage geht es uns allerdings nicht um Bequemlichkeit. Sie führt uns zu einer tiefergehenden Frage: Wem gehört die Stadt, in der wir wohnen? Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie eine private Kapitalverwaltungsgesellschaft aus Hamburg, die außerdem noch einen Sitz in der Finanzmetropole Frankfurt a.M., sowie im Steuerparadies Luxembourg hat, über die wenigen geräumigeren Parkplätze hier in unserem Viertel entscheiden kann. Wir wohnen, leben und arbeiten in Stadtfeld. Täglich kaufen wir in den Läden dieses Parkplatzes ein, auf dem es in den vergangenen Jahren nie zu einem Engpass kam, welcher eine Einschränkung der Nutzung rechtfertigen würde. Der Eigentümer profitiert unmittelbar von uns als BewohnerInnen und KundInnen aus Stadtfeld. Deshalb fordern wir den Eigentümer des Parkplatzes auf, die Schilder abzunehmen und den Parkplatz dauerhaft kostenfrei zugänglich zu halten.