Archiv der Kategorie: Stadtfeld (Magdeburg)

Die Kiezkommune Stadtfeld ist die erste Kommune außerhalb von Berlin.

Ein Abschied und ein Neuanfang – Zur Organisierung der Kiezkommune Wedding und der Gruppe Ella Trebe mit dem Bund der Kommunist:innen

Seit 2018 organisieren wir, die Gruppe Ella Trebe und Kiezkommune Wedding, uns im Berliner Bezirk Wedding. Von einer handvoll Aktivist:innen haben wir uns zu einer lebendigen Initiative in der Nachbarschaft entwickelt. Wir konnten ein eigenes Nachbarschaftszentrum im Badstraßenkiez eröffnen und sind in regem Austausch mit einem stetig wachsenden Netzwerk an Nachbar:innen und anderen Aktiven im Bezirk und darüber hinaus.

In dieser Zeit ist viel passiert, viele Diskussionen wurden geführt und wir haben Erfahrungen ausgewertet. Einen Zwischenstand und die Entscheidung, dass wir nicht mehr Teil des bisherigen Verbunds der Kiezkommunen sind, dass es diesen Verbund in Berlin generell nicht mehr gibt und wir uns mit dem Bund der Kommunist:innen, einer neu gegründeten Organisation zusammenschließen, wollen wir hiermit öffentlich machen.

Unser Ausgangspunkt für den Beginn der Arbeiten im Rahmen der Kiezkommunen hat sich indes nicht sonderlich verändert. Die Entfremdung der Linken von der proletarischen Klasse ist auch weiterhin offensichtlich. Sie zeigt sich derzeit auch in den hilflosen Antworten auf drängende Fragen wie dem Umgang mit der Corona-bedingten Inflation- und Wirtschaftskrise. Der Aufbau „realer“ proletarischer Gegenmacht durch Arbeit mit und in der Klasse hat oberste Priorität für uns. Verbessert haben sich hingegen unsere Möglichkeiten, nun auf Grundlage realer Erfahrungen, erste organisatorische wie taktische Veränderungen vorzunehmen, damit unsere Arbeit in Zukunft möglichst erfolgreicher verläuft.

Eine immense qualitative wie quantitative Verbesserung brachte uns unser Stadtteilzentrum. Einen konkreten Ort zu haben, an den Menschen eingeladen werden können und der offen und ansprechend wirkt, ist aus unserer Sicht zentral um als handlungsfähige Organisation im Kiez wahrgenommen zu werden und neue Kontakte zu knüpfen. Allerdings stellt sich diese Situation nicht von heute auf morgen ein und bedarf der intensiven Anwesenheit von Genoss:innen – mindestens wöchentlich, bestenfalls täglich, denn viele unserer besten Kontakte entstehen spontan und durch Zufälle. Gleichzeitig reicht die Hoffnung, dass Nachbar:innen einfach kommen bei weitem nicht aus. Das aktive Zugehen auf Menschen durch Haustürgespräche, Kiezspaziergänge oder Info-Tische – das Gespräch auf der Straße – ist ein zweites Standbein welches dauerhaft und regelmäßig stattfinden muss. Dabei bestätigte sich, und das Konzept Kiezkommune formulierte es bereits, dass „[wir] einen konkreten Nutzen für die Menschen haben [müssen], um gesellschaftlich relevant zu werden.“ Die Schaffung von konkreten, nützlichen Angeboten wie Nachhilfe, Lebensmittelverteilung, Beratung oder kulturellen Angeboten ist hilfreich und notwendig damit Menschen auf die Einladungen reagieren. Können wir jedoch keine weiteren Nachbar:innen in die Organisierung solcher Angebote einbinden, verbleiben sie im Zustand von Nischenangeboten, die sich in Konkurrenz zu staatlichen oder staatlich finanzierten Angeboten befinden. Das Label der Selbstorganisierung verkommt dann zu einem Selbstzweck und bildet eine weitere scheinbare Insel im kapitalistischen Alltag.
Um den Bogen wieder zurück zu spannen. Die beschriebenen Notwendigkeiten setzen eine komplette Fokussierung der gesamten Gruppe auf diese Art der politischen Arbeit voraus, in welcher sich Erfolge nicht kurzfristig einstellen. Diese Fokussierung und auch die Frage was als Erfolg betrachtet wird, ist eng damit verknüpft was als linke Politik verstanden wird, also auch mit der Frage nach politischem Bewusstsein. Das wiederum stellt uns vor die Frage wer sich in den Kiezkommunen bisher organisiert. So wie wir das beurteilen können, handelt es sich sowohl bei uns als auch in allen anderen Kiezkommunen, bisher fast ausschließlich um anpolitisierte, meist akademisch gebildete Linke, welche eine bestimmte Herangehensweise an linke Politik mitbringen.

Diese Herangehensweise steht an vielen Stellen oft unbewusst im Widerspruch zu den Notwendigkeiten der Fokussierung und der Priorisierung revolutionärer Basisarbeit. Gleichzeitig müssen wir uns wohl eingestehen, dass der Aufbau von Gegenmacht und die Verbreitung der Idee von kommunaler Selbstorganisierung in Räten und Kommunen in der Nachbarschaft eines weiteren Zwischenschrittes bedarf. Das was wir bisher als Kiezkommune bezeichnen ist keine Kommune in unserem Verständnis, sondern hat vielmehr den Charakter eines Komitees zum Aufbau der Kommune, denn eine Selbstorganisierung der Nachbarschaft, der breiten Klasse, findet dort bisher nicht oder nur marginal statt. Diese Unterscheidung mag banal klingen hat aber für uns durchaus organisatorische Konsequenzen, wenn es um die Korrdination der einzelnen Arbeitsfelder und Stadtteile geht. Aber auch in der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie. Wie dies gestaltet sein sollte und welche Probleme und Anforderungen damit einhergehen, sehen wir im Konzept Kiezkommune bisher nicht ausreichend analysiert.

Neben dieser konzeptuellen Kritik des bisher verwendeten Begriffs der Kiezkommune, kritisieren wir, die aus unserer Sicht nicht ausreichende Fokussierung auf die realen Begebenheiten in den jeweiligen Stadtteilen. Nur eine stärkere Einbindung der Nachbarschaft eröffnet überhaupt die Möglichkeit, dass sich Kommunen oder Räte gründen. Der Weg zu anderen linken Veranstaltungen, Demos oder Vernetzungstreffen war aber leider immernoch kürzer als zu den eigenen Nachbar:innen und Kolleg:innen. Diese Kritik richtet sich in noch schärferer Form auch an uns selbst. Diese selbst geschaffene Realität verhindert den politischen Kampf mehr als sie ihm nützt.

Eine weitere Unschärfe des Konzept Kiezkommune, die für uns gelöst werden musste, ist die Art der Verknüpfung der Kiezkommunen. Gegründet und aufgebaut durch die Gruppe radikale linke | berlin [RLB], ist diese ihrem Zweck der Koordination und Leitung der einzelnen Kiezkommunen über die Jahre immer weniger nachgekommen und beendete ihr dasein mit einem kürzlich veröffentlichten inoffiziellen Auflösungsschreiben. Diese Kritik verneint allerdings nicht die Notwendigkeit einer Organisation, die als verbindendes Organ zwischen revolutionärer Stadtteilarbeit und anderen gesellschaftlichen Kampffeldern fungiert und diese in einer umfassenden revolutionären Strategie verbindet. Vielmehr stellten wir fest, dass es konkrete qualitative Ansprüche an eine solche Organisation gibt. Diese Ansprüche überschritten die Möglichkeiten einer Gruppe mit postautonomen Charakter. Diese Einsicht wurde im bisherigen Rahmen der Kiezkommunen von einem Teil der Mitglieder in Frage gestellt. Da es sich allerdings um eine zentrale organisatorische Frage handelt, musste sie geklärt werden. Da sich kein Konsens finden ließ, führte diese Entscheidung schlussendlich zur Auflösung des bisherigen Berliner Rahmens der Kiezkommunen und einer Umorganisierung. Im Anschluss gründete sich der Bund der Kommunist:innen, der sich als eben dieses verbindende Organ zwischen Stadtteilarbeit und anderen Kampffeldern versteht.

Mit der Auflösung des Projekts in Berlin werden wir uns als Gruppe Ella Trebe und Kiezkommune Wedding fortan gemeinsam mit dem Stadtteilkomittee Neukölln und dem Stadtteilkomittee Lichtenberg mit dem Bund der Kommunist:innen organisieren und unsere Erfahrungen in einem weiterentwickelten Konzept zu revolutionärer Stadtteilarbeit einfließen lassen. Zu unseren Genoss:innen der Kiezkommune Magdeburg-Stadtfeld werden wir ein enges, organisiertes und geschwisterliches Verhältnis beibehalten und verstehen uns als Teil eines gemeinsamen Kampfes für den Aufbau proletarischer Gegenmacht im Stadtteil. Die Kiezkommune Kreuzberg und andere Gruppen, die sich auf diesen Namen beziehen, gehören ohne einer offiziellen Verlautbarung von unserer Seite oder der Kiezkommune Magdeburg-Stadtfeld nicht zu unserem Verband und stehen nicht in Kontakt mit uns.

Allen Genoss:innen, deren Wege sich von unseren getrennt haben, wünschen wir von ganzem Herzen viel Erfolg im politischen Kampf.

Mit solidarischem Gruß
Gruppe Ella Trebe und Kiezkommune Wedding

Homepage: Bund der Kommunist:innen

Am 31.05. geht die Kiezkantine an den Start

Die Kiezkommune Stadtfeld präsentiert: KIEZKANTINE!

Kiezkantine 

Jeden 2. Montag im Stadtteilladen Mitmischen (Maxim-Gorki-Straße 40)
Am kommenden Montag, den 31.05., gibt es eine Essensausgabe – vom Frauenkomitee der Kiezkommune organisiert. Frauen sind besonders eingeladen vorbeizukommen und uns kennenzulernen!

Essen zum Mitnehmen und gegen Spende. Bringt gern selbst Behälter mit. Mit Maske und Abstand!

Kieztag am 30.05. auf dem Schellheimerplatz #RelevanteralsdasSystem

#RelevanteralsdasSystem

Im Rahmen der Kampagne #relevanteralsdassystem veranstaltet die Kiezkommune Stadtfeld mit freundlicher und tatkräftiger Unterstützung von Aktiven der Kunst- und Kulturszene einen Kieztag als Speak-Out Event. Nach einem Jahr Pandemie und einem Winter verschlossener Türen wird es Zeit den Muff abzuschütteln und gemeinsam nach vorne zu blicken.
In diesem Zusammenhang fragt die Kiezkommune am 30.05.2021 ab 14:00 Uhr auf dem Schellheimerplatz: Was hinterlässt die Krise und wer bestimmt was relevant ist und was nicht? Gemeinsam mit Anwohner*innen wollen sie in den Dialog kommen über das was bisher war und kritisch auf das blicken, was noch vor uns liegt. Dies alles soll in einer lockeren und partizipativen Weise stattfinden. Neben Redebeiträgen und Stadtteildialogen, wird es auch Performance und was für die Gehörgänge geben.
Wir freuen uns auf euch, wenn ihr das Virus ernstnehmt und an den Infektionsschutz denkt!

KK-SF: Frei parken: Wem gehört die Straße?

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Seit geraumer Zeit stehen auf dem Kundenparkplatz an der Großen Diesdorfer Straße 209, den sich Lidl, Fressnapf, ElbeFitness und co. teilen, Schilder, die darüber informieren, dass das Parken nur noch werktags zu bestimmten Zeiten und für eine begrenzte Dauer erlaubt sei. Nachts und an Wochenende gelte ein Parkverbot. Die Schilder lassen verlauten, dass bei „Besitzstörung“, also bei widerrechtlicher Benutzung ein Bußgeld fällig werde, sowie gegebenenfalls ein Abschleppen angeordnet wird. Der Parkplatz selbst gehört einer Kapitalgesellschaft[1], die Immobilienfonds verwaltet und ihren Hauptsitz in Hamburg hat. Das beauftragte Unternehmen HEICO Property Partners GmbH ist für die Durchsetzung des Parkverbots zuständig ist.

Als BewohnerInnen des Stadtteils sind wir von einem akuten Parkplatzmangel betroffen. Öffentliche, kostenfreie Parkplätze sind Mangelware und jeder mögliche Stellplatz wird privatisiert und gegen Gebühren vermietet, die nicht alle tragen können. Und selbst großflächige Bezahlparkplätze müssen neuen Bauprojekten weichen, wie aktuell die Fläche neben der Frauenklinik an der Gerhard-Hauptmann-Straße.

Die Abhängigkeit von unseren Autos und ihre Benutzung ist mit einer enormen Stressbelastung bei der Parkplatzsuche verbunden. Bei der Parkplatzfrage geht es uns allerdings nicht um Bequemlichkeit. Sie führt uns zu einer tiefergehenden Frage: Wem gehört die Stadt, in der wir wohnen? Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie eine private Kapitalverwaltungsgesellschaft aus Hamburg, die außerdem noch einen Sitz in der Finanzmetropole Frankfurt a.M., sowie im Steuerparadies Luxembourg hat, über die wenigen geräumigeren Parkplätze hier in unserem Viertel entscheiden kann. Wir wohnen, leben und arbeiten in Stadtfeld. Täglich kaufen wir in den Läden dieses Parkplatzes ein, auf dem es in den vergangenen Jahren nie zu einem Engpass kam, welcher eine Einschränkung der Nutzung rechtfertigen würde. Der Eigentümer profitiert unmittelbar von uns als BewohnerInnen und KundInnen aus Stadtfeld. Deshalb fordern wir den Eigentümer des Parkplatzes auf, die Schilder abzunehmen und den Parkplatz dauerhaft kostenfrei zugänglich zu halten.

[1] IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

KK-SF: Die Wahl ist nicht genug! Solidarische Kieztour für mehr Selbstorganisierung außerhalb der Parlamente

-scroll down for english version-
Ist möglicherweise ein Bild von eine oder mehrere Personen und Text „DIE WAHL IST NICHT GENUG! 20.04.2021 2021 BIS 05.06.2021 MAGDEBURG SOLIDARISCHE KIEZTOUR Für mehr Selbstor Selbstorganisierung außerhalb der Parlamente TERMININFOS UND WEITERES AUF MAGDEBOOGIE.DE“
Die Wahl ist nicht genug!
Solidarische Kieztour  für mehr Selbstorganisierung außerhalb der Parlamente
Bunte Kieze, statt blau-schwarzer Parlamente!
Die nächste Wahl steht vor der Tür. Am 6. Juni wird in Sachsen-Anhalt der Landtag gewählt. Laut Prognosen wird sich der Rechtsruck weiter vertiefen. Dieser Rechtsruck bildet unter anderem die Basis für rassistische, frauenfeindliche und antisemitischer Gewalt, welche sich auch durch den Anschlag 2019 in Halle gezeigt hat.
Aber Politik wird nicht nur in Parlamenten gemacht, sondern findet auch inmitten der Gesellschaft statt! Auch in Magdeburg gibt es genug Gruppen und Einzelpersonen, die sich für eine Veränderung der politischen Praxis einsetzen und für ein solidarisches, vielfältiges und demokratisches Magdeburg eintreten.
Unsere Stadteiltour umfasst mehrere Veranstaltungen eben dieser Personen und Gruppen, die in ihren eigenen Stadtteilen aktiv werden. Veranstaltungen, die zeigen, dass in Magdeburg kein Platz für Rassismus, Faschismus, Sexismus oder andere Diskriminierungsformen ist!
Auftakt ist am 20. April
Gemeinsame Aktion ua. von: platz*machen, Arbeitskreis Antirassismus Magdeburg, Libertäres Zentrum Magdeburg (L!Z) und der Kiezkommune Magdeburg-Stadtfeld

 

Englische Übersetzung:
The election is not enough!
Solidarity Kieztour for better self-organizing beyond the walls of Parliament
Colorful neighborhoods, not blue and black Houses of Parliament!
The next election is just around the corner. On June 6th, the Landtag (State Parliament) of Saxon-Anhalt will be elected, and current predictions show a potential shift to the political right. This shift will form the foundation for racist, misogynistic, and anti-Semitic violence similar to the attack on Halle in 2019.
Politics, however, is not only being carried out within the walls of the Parliament, but in society as well! In Magdeburg alone, there are numerous groups and individuals advocating for changes in political practice, and pushing for a diverse, democratic Magdeburg in the spirit of solidarity.
Our Stadtteiltour includes events organized by a variety of these individuals and groups who are active in their respective parts of the city — events which show that Magdeburg is no place for racism, fascism, sexism, or any other forms of descrimination!
Termine/Dates in Magdeburg:
20.04., Hasselbachplatz, ab 16 Uhr
Konzert und Auftaktkundgebung (ua. mit Microphone Mafia, Break Grenzen Crew, Tabuterus)
Infos: https://fb.me/e/3karaUC0d
24.04., Maxim-Gorki-Str. 40, vor dem Stadtteilladen „Mitmischen“ ab 15 Uhr
Essensstand mit warmer Küche und Kuchen
Infos: https://fb.me/e/3KjnEW3Pi
15.05., Marktplatz „Olven 1“, ab 11 Uhr
22.05., Kieztreff Salbke / Salbker Lesezeichen, ab 13 Uhr
05.06., Moritzplatz, ab 11 Uhr
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Infektionsschutz/Hygienehinweise:
Bitte nehmt an den Veranstaltungen nicht Teil, wenn ihr COVID-19 oder Grippesymptome habt oder Kontakt zu an COVID-19 Erkrankten hattet. Achtet bitte selbst auf den Mindestabstand und tragt einen medizinischen Mund- und Nasenschutz. Wir möchten euch dazu aufrufen, wenn ihr plant anzureisen, die Anreise rechtzeitig zu planen und mit möglichst wenig Menschen aus wenig verschiedenen Haushalten zu fahren.

KK-SF: Der „Lockdown“, seine Folgen und unsere Antworten

Anfang Dezember 2020, hat unsere Kiezkommune eine Broschüre für die Nachbarschaft erstellt die Wir hier mit euch teilen möchten.

Das Jahr 2020 endet, wie es auch begonnen hat: Der „Lockdown“ bleibt die
Notbremse, die immer wieder gezogen wird. Wir – die Kiezkommune Magdeburg-Stadtfeld – möchten uns mit diesem Schriftstück positionieren, um die staatlichen Maßnahmen kritisch zu beurteilen, die schwerwiegenden Folgen aufzuzeigen und gleichzeitig Möglichkeiten einer auf Solidarität basierenden Unterstützung vorzuschlagen. Dabei geht es uns erstens darum für konkrete Verbesserungen für Menschen zu sorgen, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind. Und zweitens geht es um eine Praxis, die nicht dabei stehen bleibt, sondern auch auf eine Veränderung der wirtschaftlichen und politischen Grundlagen unserer Gesellschaft im Ganzen abzielt. Denn in diesen Grundlagen sehen wir die eigentlichen Ursachen einer Krise, die sich gegenwärtig im Rahmen der Corona-Pandemie in einem ganz neuen Ausmaß manifestiert.

Weiterlesen: Der „Lockdown“, seine Folgen und unsere Antworten – Corona Broschüre 

KK-Stadtfeld: Gemeinsam statt Einsam

Am kommenden Samstag den 05.12.20 findet der erste Wintermarkt der Kiezkommune Stadtfeld Magdeburg statt. Neben warmen Essen und heißen Getränken wird es auch die ein oder andere Kleinigkeit an Gebäck und Süßigkeiten geben. Gerade in der aktuellen Zeit möchten wir uns und unseren Nachbarn:innen damit einen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs ermöglichen und eine Alternative zu Isolation und Vereinsamung anbieten.

Diese Veranstaltung findet logischerweise unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen und der Bereitstellung einen Hygienekonzeptes statt.

Wir freuen uns auf euren Besuch.

  • Wann: Samstag 05.12.20, 13:00 -18:00 Uhr
  • Wo: Ecke Große Diesdorfer Straße / Maxim-Gorki Straße

Aktueller Stand der Kiezkommune Stadtfeld

Folgender Artikel wurde in der September/Oktober – Ausgabe der „Magdeburger Volksstimmung“ veröffentlicht. Er beschreibt die aktuelle Entwicklung der Kiezkommune Stadtfeld und stellt diese der Nachbarschaft vor. Die Volksstimmung ist ein kleines Magdeburger Lokalblatt das Partei- und NGO unabhängig von und für Menschen aus der Nachbarschaft erstellt wird.

Bei einer Kiezkommune handelt es sich um eine kleine Einheit innerhalb der Gesellschaft (wie z.B. ein Stadtteil), die sich kollektiv selbstverwaltet. Dabei soll sie sich perspektivisch um alle Angelegenheiten dort kümmern, wie z.B. soziale Fragen, Austausch über Mietenprobleme, Frauen- und Arbeitskämpfe oder dem Aufbau sozialer Treffpunkte und kultureller Angebote. Dabei ist sie nicht wie ein offizielles Stadtteilmanagement oder eine Aufwertungsinitiative von oben organisiert, sondern eine Initiative von unten, die von den im Stadtteil lebenden Menschen ausgeht. Nachdem die Kiezkommune Stadtfeld von im November 2019 von StadtfelderInnen ins Leben gerufen wurde, standen viele Projekte an. Dazu zählten in etwa Bildungsangebote, Nachbarschaftscafés oder Spieleabende.
Die aktuelle Pandemie hat jedoch nicht nur das gesamte öffentliche Leben durcheinandergebracht, sondern auch die die Kiezkommune Stadtfeld in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Trotzdem ging es voran! Die Kiezkommune Stadtfeld hat gemeinsam mit engagierten BewohnerInnen des Stadtteils in der heißen Phase des Anfangs der Pandemie eine Corona-Hotline eingerichtet. Ziel war es, eine schnelle und unkomplizierte lokale Unterstützungsstruktur zu schaffen. In diesem Rahmen meldeten sich auch einige StadtfelderInnen, die keine Hilfe brauchten, sondern selbst gerne unterstützen wollten.
Als die Hochphase vorbei war, organisierten wir ein gemeinschaftliches Grillen für uns und für die Öffentlichkeit. Dabei kamen wir ins Gespräch mit Anderen und konnten im Nachgang ein paar davon für die Arbeit der Kiezkommune gewinnen.
Ein wichtiges Projekt, das in den letzten Monaten begonnen wurde, ist eine Stadtteilbefragung. Da wir das Leben im Stadtfeld gemeinschaftlich gestalten und Probleme kollektiv lösen wollen, haben wir eine Untersuchung gestartet, um herauszufinden, was die Menschen in Stadtfeld überhaupt bewegt. Die Befragungen fanden in erster Linie in unseren eigenen Hauseingängen statt, aber auch wir als Mitglieder der Kommune beantworteten die Fragen. Aktuell befassen wir uns mit der Auswertung der Fragebögen und sind überzeugt, daraus wertvolle Schlüsse für unsere zukünftige Arbeit ziehen zu können. Diese Fragebögen werden aber nicht die letzten sein. Haltet eure Augen und Ohren offen und beteiligt euch an der nächsten Befragung!
Um einen kollektiven Bildungsprozess anzustoßen und gemeinsame Werte, Perspektiven und konkrete Vorgehensweisen als Kommune zu entwickeln, möchten wir regelmäßig Schulungen organisieren. Unsere erste Schulung fand erst kürzlich statt. Aufgrund der alltäglichen Gewalt, der Frauen in dieser Gesellschaft ausgesetzt sind und der damit einhergehenden Dringlichkeit, befasste sich diese erste Schulung mit dem Thema der patriarchalen/sexualisierten Gewalt. Sie war auch für Nicht-Mitglieder offen und wurde sehr positiv aufgenommen.
Nachdem wir nun zahlenmäßig angewachsen waren, befassten wir uns auch mit Fragen der internen Organisation. Die organisatorische und inhaltliche Arbeit der Kiezkommune findet zukünftig in Komitees und Kommissionen statt. So organisiert das Bildungskomitee beispielsweise die Schulungen und das Komitee für Kultur & Soziales ist z.B. verantwortlich für Grillfeste.
Wenn auch du Interesse hast, dich an der Kiezkommune zu beteiligen, dann schreib‘ uns einfach eine Mail an kiezkommune-stadtfeld@systemli.org. Achte außerdem auf Ankündigungen für die nächsten Veranstaltungen oder Befragungen!

Solidarität in Magdeburg

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!!!!ACHTUNG ACHTUNG!!!!!!!
Wegen der aktuellen Entwicklung durch den Virus Covid 19 wird das Grillen der Kiezkommune Stadtfeld (Magdeburg) am Sonntag den 22.03.20 verschoben.
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Wir sind uns sicher durch diese Pandemie wird der Alltag vieler Menschen schwieriger, wir werden aber diese Situation besser bewältigen wenn wir in der Nachbarschaft zusammenhalten und uns solidarisch mit dem Menschen verhalten, die in besonderer Weise betroffen sind. Deshalb bieten wir unsere Hilfe an beispielweise bei:
Einkauf//Gassigehen//Apothekengang
Natürlich freuen wir uns auch, wenn weitere Menschen mithelfen wollen und sich bei uns melden. Wenn ihr besondere Ausbildung habt, wie z.b. eine medizinische Ausbildung, noch besser.
Du brauchst Unterstützung:
01520 596 918 7 – Ereichbar von 10-12Uhr und 16-18Uhr
Du willst selbst Mithelfen:
01520 569 877 2
oder per Email: kiezkommune-stadtfeld@systemli.org
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