Covid 19 in Friedrichshain

Liebe Nachbar*innen, Liebe Genoss*innen
Die momentane Situation bezüglich des Virus COVID-19 hat uns dazu veranlasst, alle geplanten Veranstaltungen bis auf weiteres abzusagen.
Trotzdem möchten wir nicht abwarten und Tee trinken, sondern uns weiterhin für eine solidarische Nachbarschaft einsetzen. Wir werden auch die Zeit nutzen und intensiv diskutieren was die letzen Monate gut gelaufen ist und was wir eher kritisch sehen sollten und verbessern müssen. Und so als Gruppe gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Sollte von euch jemand Unterstützung brauchen (Apothekengänge, Einkäufe erledigen, mit dem Hund Gassi gehen etc.), zögert nicht, uns zu kontaktieren. Wir übernehmen gerne nachbarschaftliche Aufgaben für euch und sind gerade dabei die Notwendigen Strukturen dafür aufzubauen (Telefondienst etc.). Kontaktdaten  werden wir auf unserer Internetseite veröffentlichen.
Wir hoffen, dass niemand, der in der momentanen Situation Schwierigkeiten hat, sei es gesundheitlich, finanziell oder bezüglich der Kinderbetreuung, allein gelassen wird.
Wir möchten auch auf die politische Dimension dieser Krise aufmerksam machen. Hierbei insbesondere die Rolle der Frauen betonen. Die schon vor der Krise die Hauptlast von Care-Arbeit (Arbeiten wie Hausarbeit, Betreuung, Pflege und Erziehung von Menschen) tragen mussten. Wenn wir uns da genau ansehen dann bemerken wir hier eine Doppelvergesellschaftung der Frauen in der traditionellen Familie und im ihrem Job.
Zusätzlich zu der unbezahlten Care-Arbeit Zuhause ist es auch ein Fakt das in der bezahlten Care-Arbeit wie Pflegeberufen, Kita-Erzieher*innen usw. ein überwältigender Anteil Frauen sind.
Nun sind es genau diese Berufsgruppen die auch in dieser Krise besonders gefordert sind. Die im großen Maß Überstunden machen und deren Tarifrechte als erste beschnitten werden. Es sind wieder zum großen Teil Frauen, die wegen der Schließung der Kitas und Schulen Zuhause bleiben und sich um die Kinder kümmern. Müssig zu sagen das auch ein Großteil der Alleinerziehenden Frauen sind.
Wir sind uns sicher das Frauen und speziell allein erziehende Mütter besonders hart von den gesellschaftlichen Auswirkungen der Krise betroffen werden.
Es wäre falsch dabei auf den Staat zu vertrauen!
Wir müssen selbst gesellschaftliche Kollektive aufbauen, die das mitdenken.
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Ihr braucht Unterstützung oder wollt Unterstützen?
Meldet euch unter:
kiezkommune_friedrichshain@systemli.org